Tokio Vampire by Florine Roth

Tokio Vampire by Florine Roth

Autor:Florine Roth
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783934442580
Herausgeber: Dead Soft Verlag
veröffentlicht: 2009-12-31T23:00:00+00:00


8

„Ihr wollt was?“ Meine Mutter sah mich ungläubig an. Und auch mein Vater zog erstaunt die Augenbrauen nach oben. Das war schon viel für ihn.

„Wann bekommt man schon mal so ein Angebot!“, verteidigte ich mich und unseren Plan, mit Devil in Blood auf Tour zu gehen.

Leo nickte heftig, auch wenn sie mir einen seltsamen Blick zuwarf. Dass Are ausgerechnet ihrem kleinen Bruder dieses Angebot gemacht hatte, schmeckte ihr ganz offenkundig nicht.

„Liam, bist du es?“, fragte mein Vater amüsiert. „Ich glaube, ein Außerirdischer hat den Körper unseres Sohnes übernommen.“

Meine Mutter fand das Ganze weniger lustig. „Und dann wollt ihr der Band nachreisen? Wie denn? Mit dem Zug?“

„Nein, vielleicht im Tourbus. Oder mit Ares Auto.“

Die Augen meiner Mutter wurden immer größer. „Und nachts?“

„Ich denke, wir werden im Hotel übernachten“, sagte Leo. „Lilyana kommt ja auch mit. Außerdem bin ich mit Are zusammen.“

Meine Mutter starrte sie entgeistert an. „Da halte ich ja gar nichts von. Du ... ihr könnt doch nicht bei so wildfremden Typen übernachten!“

Ich hörte, was zwischen den Zeilen mitklang. ‚Die nehmen doch bestimmt Drogen und haben auch sonst einen schlechten Einfluss!’

„Ich halte das ja für eine Schnapsidee“, meinte mein Vater jetzt auch noch überflüssigerweise.

„Es sind Ferien! Und es kostet nichts.“ Ich fand meine Argumente richtig super.

Mein Vater zuckte mit den Schultern. „Mir soll’s egal sein.“

„Thomas! Das kann dir doch nicht egal sein!“, wandte meine Mutter ein.

„Sie werden wohl nicht gefressen werden.“ Er ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank.

Ich sah vorsichtig zu meiner Schwester. Leo grinste siegessicher.

„Ich bleib dabei, ich halte da überhaupt nichts von. Aber meinetwegen ... Ich möchte aber, dass ihr eure Handys mitnehmt und erreichbar seid!“

An diesem Abend ging ich ziemlich zufrieden ins Bett. Ich kuschelte mich unter die Decke und überlegte, was ich für Klamotten mitnehmen wollte. Mussten wir auch vor der Halle warten? Dann waren dicke Pullover angesagt, und die waren ja jetzt ehrlich gesagt nicht so sexy. Aber für die nächsten Tage war nicht gerade sommerliches Wetter zu erwarten. Und wann ging es überhaupt los? Are hatte nur gesagt, dass er sich rechtzeitig melden würde. Wahrscheinlich bei Leo.

Das würde mich irgendwann noch umbringen.

Doch dann erinnerte ich mich an Ares Worte. Sofort überzog eine Gänsehaut meine Arme und Beine. Vielleicht würde er doch bei mir anrufen. Da war etwas zwischen uns, und wenn ich ganz viel Glück hatte, war es mehr als zwischen Leo und Are.

Ich zog die Knie an meinen Körper. Mein Herz schlug wie wild. Morgen würde ich ihn wiedersehen.

Morgen.

Keine Ahnung, wie ich überhaupt schlafen sollte. Die Nacht würde nie zu Ende sein.

Ich sprang wieder auf.

Und dann fiel mir ein, dass ich meine Tabletten schon wieder vergessen hatte. Seufzend tappte ich ins Badezimmer. Meine Medikamente waren auf ein Minimum reduziert, aber ich hatte die Befürchtung, wieder überraschende Schmerzattacken zu bekommen, würde ich die Pillen komplett weglassen. Ich hatte eine Zeit lang unter Cluster-Kopfschmerzen gelitten, aber niemand hatte die Ursachen herausfinden können. Kein Mensch wusste, was mit mir los war. Aber mit den Pillen ging es mir etwas besser. Bildete ich mir zumindest ein.



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